Workshop zur Romantik in Zentraleuropa

Bisher gibt es noch keine Monographie über die Romantik in Zentraleuropa, sodass wir in unserem Workshop eigentlich Vorarbeiten zu einer umfassenden Darstellung der Romantik in Zentraleuropa leisten, wobei wir die Romantik in den anderen Sprachen immer im Hinterkopf haben müssen, denn die deutsche Romantik ist von der slowakischen, ungarischen oder tschechischen wesentlich unterschieden, nicht nur poetologisch, sondern auch ideologisch. Wir wollen uns im Workshop hauptsächlich mit den Primärtexten beschäftigen, mit den künstlerischen Texten, aber auch die gesellschaftliche Rolle der Romantik, den Diskurs der Romantikerinnen und Romantiker, wollen wir genau untersuchen, führte er doch in fast allen Literaturen zur Spracherneuerung, zur Ausbildung eines Nationalbewusstseins und schließlich zur Revolution. Diese revolutionäre Ausrichtung unterscheidet die zentraleuropäische Romantik ganz wesentlich von der deutschen Romantik. Wir bewegen uns von den „Paradoxien der Romantik“ zu dem synoptisch-pulsierenden Modell der Romantik, das die slowakischen Literaturwissenschaftler ausgearbeitet haben. Ganz im Gegensatz zur deutschen Romantik ist Wien für die zentraleuropäische Romantik von grundlegender Bedeutung, wobei sich die serbische und die kroatische Romantik vor allem in Wien abspielt.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es wichtig, dass sie abgesehen von Deutsch zumindest eine weitere zentraleuropäische Sprache beherrschen, wünschenswert wären natürlich Ungarisch und eine slawische Sprache. Wir wollen im Workshop die künstlerischen Texte genau untersuchen und zugleich die Sekundärliteratur in den zentraleuropäischen Sprachen hinzuziehen, wobei die Arbeiten von Jan Mukařovský und Mikuláš Bakoš den Ausgangspunkt darstellen werden.

Sekundärliteratur:

Christian Aspalter/ Wolfgang Müller-Funk/ Edith Saurer/ Wendelin Schmidt-Dengler/ Anton Tantner (Hrsg.) Paradoxien der Romantik. Wien 2006

Peter Zajac/ Ľubica Šmarcová et alii: Slovenský romantizmus. Synopticko-pulzačný model kultúrneho javu. Brno 2019

 

Aufgrund der besonderen Verhältnisse ist es notwendig, dass Sie sich vorher anmelden, da wir die entsprechenden Hygienevorkehrungen einhalten müssen und daher auch nur eine sehr geringe TeilnehmerInnenzahl zulassen können.

 

 

Organizer

Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur, Dokumentációs iroda a kelet- és középeurópai irodalom számára

Die Dokumentationsstelle besteht seit 2000

Sie stellt ost- und mitteleuropäische Autoren vor, sammelt Primär- und Sekundärliteratur

hält über 30 Literatur- und Kulturzeitschriften

liefert drei bis fünfmal wöchentlich einen Newsletter

 

Begin

2. Oktober 2020
 

End

29. Jänner 2021
 

Starting time

15.00 Uhr bis 17.00 Uhr
 

Author

Petőfi, Sándor

Der weltweit bekannte und anerkannte

 

Location

Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur

Die Dokumentationsstelle ist eine außeruniversitäre Forschungsstelle, die in einem Veranstaltungsraum neben den Büroräumen auch Workshops und wissenschaftliche Vorträge anbietet. Die bekannteste Reihe ist das Philosophische Forum, das von der Stadt Wien unterstützt wird. In seinem Rahmen konnten Personen wie Oksana Timofejevá, Anita Lunić, Václav Bělohradský, Gáspár Tamás Miklós u.a. auftreten. Es gibt aber auch "Literatur- und Sprachwissenschaft in Mitteleuropa", das "Soziologische Forum" oder "Archäologie in Mitteleuropa".