Workshop zur Gegenwartsdramatik in Centrope

In diesem zweiten Workshop werden wir virtuell viele Aufführungen in den Theaterstädten der Region besuchen. Es gibt in der Euroregion keine einzige Zeitung, die von den Premieren  in Centrope insgesamt berichtet, sodass alles sehr fragmentiert bleibt. Wenn wir uns in diesem Semester einen Überblick verschaffen können und so eine synchronen Schnitt der Theatergeschichte realisieren, führen wir eine Pionierleistung aus.

Bis heute wird die Literatur von Centrope nicht als eine Literatur verstanden, weder von der Literaturkritik noch von den Autoren selbst, ebenso nicht von den Lesern und auch nicht von der Literaturwissenschaft. So entsteht für uns die Herausforderung, das, was bisher immer in verschiedene Nationalliteraturen zersplittert war, synchron zu sehen und zu untersuchen. Das ist gerade die Aufgabe der Komparatistik, die Grenzen der Nationalliteraturen zu durchbrechen und zu sehen, welche Invarianten es im heutigen literarischen Prozess gibt, ohne dass sich die einzelnen Literaturen dessen bewusst wären.

Bei diesen Workshops müssen wir einerseits auf eine gewisse Kompetenz in den genannten Sprachen setzen und andererseits auf ein Interesse, die vorliegenden Texte im ersten Workshop literaturwissenschaftlich zu untersuchen und im zweiten Workshop auch in Eigeninitiative möglichst viele Theaterstücke sich anzuschauen, ob wir auch das Musiktheater mit einbeziehen, hängt von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ab.

Bei der Untersuchung der Texte werden wir uns auf die Textlinguistik stützen, und zwar auf die, die auch künstlerische Texte einbezieht. Dabei werden Semiotiker wie Julia Kristeva, Jurij M. Lotman, Boris A. Uspenskij, Umberto Eco und Cesare Serge eine große Rolle spielen. Aber auch lebende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die wir auf der Konferenz CEL 2019 – Conference on Central European Literature 2019 erleben durften.

Der Workshop ist vor allem für Studenten der Literaturwissenschaft gedacht, wobei ich darauf hinweisen muss, dass es dafür keine ETCS Punkte geben kann, da wir eine außeruniversitäre Einrichtung sind, aber er wendet sich auch an alle literaturwissenschaftlich interessierten Leser, seien es Übersetzerinnen und Übersetzer, Autoren, Schriftstellerinnen und Dichterinnen, Journalistinnen, Theologinnen, Schauspielerinnen, Politikerinnen usw. & usf.

Immer Sommersemester am Freitag von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr (c.t.)

Organizer

Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur, Dokumentációs iroda a kelet- és középeurópai irodalom számára

Die Dokumentationsstelle besteht seit 2000

Sie stellt ost- und mitteleuropäische Autoren vor, sammelt Primär- und Sekundärliteratur

hält über 30 Literatur- und Kulturzeitschriften

liefert drei bis fünfmal wöchentlich einen Newsletter

 

Begin

6. März 2020
 

End

26. Juni 2020
 

Starting time

15.00 Uhr - 17.00
 

Price

frei zugänglich barrierefrei
 

Author

Stephan-Immanuel Teichgräber (kurz)

Literaturwissenschaftler und Übersetz

 

Location

Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur

Die Dokumentationsstelle ist eine außeruniversitäre Forschungsstelle, die in einem Veranstaltungsraum neben den Büroräumen auch Workshops und wissenschaftliche Vorträge anbietet. Die bekannteste Reihe ist das Philosophische Forum, das von der Stadt Wien unterstützt wird. In seinem Rahmen konnten Personen wie Oksana Timofejevá, Anita Lunić, Václav Bělohradský, Gáspár Tamás Miklós u.a. auftreten. Es gibt aber auch "Literatur- und Sprachwissenschaft in Mitteleuropa", das "Soziologische Forum", "Archäologie in Mitteleuropa" oder "Ethnologie in Zentraleuropa".