Adalet Ağaoğlu

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Ağaoğlu wurde 1929 in Nallıhan geboren. Sie studierte Französisch, Geografie und Geschichte an der Universität in Ankara. Ihre berufliche Laufbahn begann sie beim Radio in Ankara, in der Abteilung Radiotheater. 1946 schrieb sie Theaterkritiken für die Tageszeitung "Ulus". Ihre ersten Gedichte wurden 1948 in Literaturzeitschriften veröffentlicht. 1964 setzte sie ihre Karriere beim Radio fort und arbeitete bis 1971 als Programmleiterin für das damals neugegründete türkische Radio-Fernsehen "Türkiye Radyo Televizyon Kurumu". Nach 1971 widmete sich Ağaoğlu vollständig dem Schreiben und brachte zwei Jahre später ihren ersten Roman "Ölmeye Yatmak" [Sich hinlegen und sterben] bei Remzi Kitabevi heraus. Im Laufe ihrer Karriere, schreibt sie vier Bände Kurzgeschichten sowie acht Romane, für den Roman "Yüksek Gerilim" [Hochspannung] erhielt sie einen der bedeutensten Literaturpreise der Türkei, nämlich den Sait-Faik-Literaturpreis. Ihr 1980 erschienener Roman "Bir Düğün Gecesi" [Eine Hochzeitsnacht] erhielt zwei Auszeichnungen: den Madaralı-Preis und den Orhan-Kemal-Preis. Neben dem Schreiben von Theaterstücken, schrieb sie 1986 "Gecerken" [Im Vorbeigehen], eine Sammlung literarischer Essays und Kommentare. 1997 schrieb sie den Roman "Romantik Bir Viyana Yazı' [Ein romantischer Wiener Sommer], der 1997 mit dem Aydın Doğan Romanpreis ausgezeichnet wurde. Weiters übersetzte sie auch Werke französischer Dramatiker wie von Jean-Paul-Satre. Zentrale Themen der Autorin sind die Entfremdung der Menschen und die Veränderung traditioneller Werte.

1984 veröffentlichte sie einer ihrer wichtigsten Romane "Üç Beş Kişi' [Ausgangssperre], der von John Goulden (dem englische Botschafter der Türkei) ins Englische übersetzt wurde. Der Roman befasst sich mit der Türkei in einer revolutionären Periode. Als Ağaoğlu einem Autounfall nur knapp entging, verfasste sie Texte wie 'Hayatı Savunma Biçimleri" [Wege zur Verteidigung des Lebens, 1997] und machte auf Themen wie Gewalt, Not und Brutalität aufmerksam. In ihrem Werk schaffte es Ağaoğlu ein realistisches Bild der Türkei zu kreieren. 1998 reiste die Autorin nach Ohio, da sie dort von der Ohio State Universtity einen Ehrendoktortitel verliehen bekam, um ihre Arbeit zu würdigen. Im Rahmen der Verleihung fand ein zweitätiges Symposium unter dem Titel "Modernism and Social Change: In Honor of Adelet Ağaoğlu" zu ihrem Schreiben und sozialen Aktivismus statt, es war das erste Mal, dass eine türkische Schriftstellerin diesen Preis erhielt. Einen weiteren Ehrentitel bekam sie von der türkischen Anadolu Üniversitesi verliehen. 1998, 2000 und 2001 setzte sich die Autorin auch politisch ein, sie nahm an Menschenrechtsdemonstrationen teil und engagierte sich gemeinsam mit anderen KünstlerInnen für mehr Rede- und Handlungsfreiheit, eine riskante Aktion, für die ihr mehrere Jahren Haft drohten.

Im Jahr 2018 erhält sie ihren letzten Preis, nämlich den Erdal-Öz-Literaturpreis. Ağaoğlu starb im Juli 2020.

 

Personal Data

Frau Adalet Ağaoğlu
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Activity: Schriftstellerin
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Born in: 23. Oktober 1929
Place of Birth: Nallıhan
Died in: 14. Juli 2020
Place of death: Istanbul
Country: Turkey