Wisława Szymborska

  wurde 1923 in Bnin geboren, sie studierte in Krakau, wo sie lebt und arbeitet. 1996 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur. Sie ist weltbekannt aufgrund der in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Tschechisch, Slowakisch, Schwedisch, Bulgarisch, Albanisch und Chinesisch erschienenen Übersetzungen ihrer Werke. Szymborska elektrisiert ihre Leser, obwohl sie bescheiden und introvertiert ist. Die Schlichtheit ihrer Dichtkunst widerlegt alles Theoretisieren der Literaturwissenschafter, indem sie unfehlbar auf den Geschmack der zeitgenössischen Leserschaft abgestimmt ist. Die Autorin erreicht ihre Leser über die Köpfe der Kritiker hinweg und ohne die Unterstützung durch Massenmedien. Ihre Gedichtbände verkaufen Auflagenzahlen, wie man es sonst nur von populären Romanen kennt. Was macht Szymborskas Beliebtheit und Erfolg aus? Ein individueller Stil, eine Art von Besonderheit und eine Exklusivität, die sich als schöpferischer Zustand und existenzielle Autonomie versteht. Wislawa Szymborska hat ihre eigene Kraft des Wortschatzes, ihre eigene Sprache, die ihre Distanz zu großen historischen Ereignissen beibehält. Es ist eine Sprache des Mitgefühls jenen gegenüber, denen Unrecht geschehen ist, der Freude über die Wunder des menschlichen Lebens mit seiner unermesslichen Schönheit, Unlogik und Tragödie. Eine Sprache der wohlüberlegten Urteile und gedämpften Gefühle, eine lyrische Sprache, die von einem kühlen Intellekt kontrolliert wird und der gesprochenen Sprache treu bleibt. Szymborska schreibt wenig: Sie hat nicht mehr als 250 Gedichte geschrieben. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass fast jedes einzelne davon ein Meisterwerk ist. Biografisches 1923 Wislawa Szymborska wird am 2. Juli in Bnin, heute ein Stadtteil von Kórnik, bei Posen geboren. 1931 Umzug mit ihrer Familie nach Krakau. 1945 Literarisches Debüt in der Wochenbeilage der Tageszeitung Dziennik Polski mit dem Gedicht "Szukam slowa" ("Ich suche das Wort"). Trotz der Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre veröffentlicht Szymborska immer wieder in Zeitungen und Zeitschriften. 1945-48 Studium an der Jagellonica-Universität in Krakau. Szymborska studiert polnische Literatur und Soziologie. 1948 Vorlage ihres ersten Gedichtbands, der aber aus ideologischen Gründen nicht erscheinen durfte. 1952 Der zweite Gedichtband Dlatego zyjemi (Deshalb leben wir) findet die Zustimmung der Behörden und wird veröffentlicht. Die Gedichte sind stark am Paradigma des Sozialistischen Realismus orientiert. 1953-1981 Ständige Mitarbeit in der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift Zycie Literackie (Literarisches Leben). Hier beantwortet sie Leserbriefe und veröffentlicht unter der Rubrik "Keine obligatorische Lektüre" Rezensionen zu unterschiedlichen Bereiche, wie Gartenbau, Tourismus,Kochen, Hexerei, Kunstgeschichte und Literatur. 1954 Literaturpreis der Stadt Krakau. Veröffentlichung des Gedichtbandes Pytanie zadawane sobie (Fragen, die ich mir stelle). Dies ist die letzte Veröffentlichung, die sich dem aufoktroyierten Sozialistischen Realismus fügt. Szymborska distanziert sich später von dieser frühen Phase ihres Schaffens. 1957 Literarischer Durchbruch mit dem Sammelband Wolanie do Yeti (Rufe an Yeti). Die hier eingeleitete Entwicklung setzt sich später in dem Band Sól (Salz) weiter fort. 1963 Preis des polnischen Kultusministeriums. 1982 Übersetzung von Fragmenten aus dem Werk des französischen Barockdichters Théodore Agrippa d'Aubigné. 1980-1990 Unter dem Pseudonym Stanzykówa Mitarbeit in der polnischen Samizdat-Publikation Arka und der Exilzeitschrift Kultura, die in Paris erscheint. 1990 Siegmund-Kallenbach-Preis. 1991 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt. 1995 Herder-Preis der Hamburger Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. Verleihung des Ehrendoktorats der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen. 1996 Nobelpreis für Literatur. Preis des Polnischen PEN-Clubs. 1997 Ehrung durch die Stadt Frankfurt in einer Matinee im Kaisersaal. 2000 Karl Dedecius, der deutschen Übersetzer von Szymborskas Poesie, erhält die Goetheplakette der Stadt Frankfurt als Auszeichnung für seine Überseztungsleistung.

Personaldaten

Wisława Szymborska
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Tätigkeit: Autorin, Journalistin
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Geburtsdatum:
Geburtsort: Poland
Todesdatum: Still alive
Todesort:
Land: Poland