Sabahattin Ali

https://www.srf.ch/kultur/literatur/sabahattin-ali-mittler-zwischen-tradition-und-moderne

Ali wurde im Jahr 1907 in Eğridere (Osmanisches Reich), heute Ardino, in Bulgarien, geboren und verbrachte seine Kindheit und Schulzeit an verschiedenen Orten im Westen des Osmanischen Reiches. Sein Vater war Offizier, die Familienverhältnisse waren sehr schwierig. 1921 begann er in Balıkesir seine Ausbildung im Institut Balikesir Muallim Mektebi zum Lehrer, das letzte Ausbildungsjahr absolvierte er in Istanbul. Sein Diplom erhielt er 1927. Zusätzlich verfasste Ali Gedichte und Erzählungen, die auch veröffentlicht wurden und interessierte sich für Theater und Kino. Er war anschließend in Yozgat, das eher ländlich gelegen ist, als Lehrer tätig und klagte bei seiner engen Freundin Nahit über Einsamkeit. Er schrieb während seiner Zeit in Yozgat einige Gedichte über seine Liebe zu ihr, die er ihr Jahre später schickte, aber eine Antwort blieb aus. Auf Empfehlung einiger Mitarbeiter des Bildungsministeriums begann Ali 1928 zunächst in Berlin und anschließend in Potsdam eine Fortbildung, kehrte aber 1930 wieder in die Türkei zurück, da ihm seine Heimat fehlte. Er unterrichtete anschließend als Deutschlehrer in der Türkei.

Seine Meinung zu politischen Inhalten, äußerte Ali immer frei und ließ seine Sozialkritik auch in Erzählungen für Zeitschriften veröffentlichen, wo auch der Dichter Nâzım Hikmet mitarbeitete, durch den Ali mit kommunistischen Kreisen in Kontakt kam. Infolge seiner freien Meinungsäußerung wurde er 1931 aufgrund kommunistischer Propaganda verklagt und 1932 zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt, mit der Begründung, dass er in einem seiner Gedichte den Staatspräsidenten beleidigt habe. 1937 absolvierte Ali den Wehrdienst in Istanbul und wurde zum stellvertretenden Offizier ausgebildet, ging aber danach wieder nach Ankara zurück, um zu unterrichten. Während sich die politische Situation im Land immer mehr verschärfte, arbeitete Ali von 1939 bis 1945 als Assistent des deutschen Opernregisseurs Carl Ebert.1940 schrieb Ali den Roman "İçimizdeki Şeytan" [Der Dämon in uns], während der Zeit, in der er seine militärische Laufbahn fortsetzte, schrieb er 1943 "Kürk Mantolu Madonna" [Die Madonna im Pelzmantel]. Gemeinsam mit dem Schrifsteller Aziz Nesin brachte er die Satirezeitschrift "Marko Paşa" heraus, die jedoch 1946 verboten wurde. Ali wurde 1948 zu weiteren Hafststrafen verurteilt, verfolgt und wollte schließlich über die türkische Grenze nach Bulgarien entkommen. Im Juni 1948 wurde der Autor tot in der Ortschaft Kırklareli in der Nähe Bulgariens aufgefunden. Die Umstände seines Todes blieben unklar, es gibt lediglich Mutmaßungen wie Ali zu Tode gekommen sein soll.

Personaldaten

Herr Sabahattin Ali
Ort:
Tätigkeit: Schriftsteller, Lehrer
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E-Mail:
Geburtsdatum: 25. Februar 1907
Geburtsort: Ardino
Todesdatum: 2. April 1948
Todesort: Kırklareli
Land: Bulgaria